Friedhof

Das ist die Hoffnung von Ostern

Jürgen Ferrary
25. März 2025

Kurz nachdem ich mit Anfang 20 Christ wurde, fragte ich mich, was eigentlich „mein Vorteil“ davon wäre, nun dieses neue Leben zu leben. Gut, ich hatte mich für Jesus entschieden, als mein Leben gerade in Scherben lag, also hatte ich die Hoffnung, dass Jesus mir helfen würde, es wieder in Ordnung zu bringen. Schließlich hatte er es ja versprochen. Aber noch etwas anderes beschäftigte mich damals.

Mir war von Anfang an bewusst, dass ein Leben hier auf Erden mit Rückschlägen, Verletzungen, Scheitern und Schmerzen verbunden sein würde, ganz gleich, ob ich nun als Christ lebte oder nicht. Natürlich wusste ich auch, dass Jesus mich auf einem guten Weg würde führen wollen, auf dem ich immer weniger scheitern würde, je mehr ich auf ihn hörte.

Aber es war mir klar, dass die Welt nicht besser werden würde, nur weil ich nun Christ war. Andere würden mir immer noch gegen das Schienbein treten, Krankheit und Trost würden mich immer noch treffen.

Und genau deswegen war ein wichtiges Thema für mich: das ewige Leben. Das fand ich von Anfang an attraktiv: ein Leben bei Gott und mit Gott, bei dem es kein Leid, keine Trauer, keine Krankheiten und keinen weiteren Tod mehr geben würde. Ganz ehrlich: Wer will das nicht?

Und dann stolperte ich über eine Bibelstelle, die mich irritierte. Jesus hat einmal gesagt: „Wer im Glauben an mich lebt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das?“ (Johannes 11,26 NeÜ). Der Zusammenhang ist wichtig, denn Jesus spricht diese Worte just, nachdem ein Mann namens Lazarus verstorben war.

Wie passt das zusammen, dass Jesus verspricht, dass wir in Ewigkeit nicht sterben und dann doch erleben müssen, dass Menschen es tun und wir wissen, dass der Tod uns auch eines Tages treffen wird? Mir ist der Satz einer Andacht im Ohr geblieben, der lautete: „Als Jesus am Kreuz starb, besiegte er die Sünde. Aber als er von den Toten auferstand, besiegte er den Tod.“

Tod, das ist kein Thema, über das wir gerne sprechen. Nur, wenn er uns nahekommt, dann können wir ihm nicht ausweichen. Aber der Tod, das ist letztendlich genau das Thema von Ostern. Ostern bedeutet den Tod des Todes.

Wir sprechen nicht gerne vom Tod. Und wenn jemand gestorben ist, dann sagen wir oft: „Er ist von uns gegangen“ oder: „Er ist verstorben“ oder „heimgegangen“. Oder wir machen Scherze über das Thema, indem wir Floskeln nutzen wie: „den Löffel abgeben“ oder „auf die letzte Reise gehen!“

Als Christen wissen wir eigentlich, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, zumindest der Tod hier auf Erden. Und dennoch meiden wir das Thema so weit wie möglich. Es fällt uns einfach schwer.

Ostern ist der Tag, an dem der Tod gestorben ist. Der Tod wurde besiegt, als das Grab leer war, weil das geschehen ist, was niemand für möglich gehalten hat, und was unser Kopf nicht verstehen will: Jesus ist auferstanden!

Und er sagt: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt“ (Johannes 11,25 NeÜ).

Natürlich sterben immer noch Menschen, manche im hohen Alter, manche viel zu jung, manche an üblen Krankheiten und andere durch Gewalt und Krieg. Und natürlich erleben wir, dass es heute noch Beerdigungen gibt.

Aber was Jesus sagt und was ich dir mitgeben möchte, ist: Der Tod ist nicht das Ende! Unser Körper mag eines Tages beerdigt werden, aber unsere Seele lebt ewig weiter. Und so wie es kaum zu verstehen ist, dass Jesus auferstanden ist von den Toten, so wenig ist es zu verstehen, dass wir dasselbe Versprechen haben. Auch wir werden eines Tages auferstehen.

Das ist die Hoffnung von Ostern. Der Tod ist nicht das Ende des Weges, sondern nur eine Biegung auf dem Weg. Als Jesus starb und auferstand, nahm er dem Tod seine Macht.

Die Frage ist, ob wir Jesus vertrauen, der es weiß. Wenn wir es tun, dann ist es auch der Tod unseres Todes, denn dann werden wir wirklich ewig leben.

Sei gesegnet!

„Für den Gerechten gibt es keinen Tod, sondern nur einen Übergang“ (Athanasius der Große).

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